Fortuna Großschwabhausen ist derzeit das Maß der Dinge
"Besser könnte es für uns derzeit nicht laufen." Dirk Heinemann, der
Handball-Trainer von Fortuna Großschwabhausen, kann sich eine Prise
Selbstbewusstsein durchaus leisten. Ein Blick auf die bisherige Bilanz der
Landesliga-Männer, und man erkennt sofort: Der 49-Jährige hat auf der ganzen
Linie Recht. In der Liga stehen die Fortunen als mittlerweile einziges Team ohne
Punktverlust an der Spitze - zudem zog Fortuna im Pokal nach einem souveränen
39:23-Sieg gegen den favorisierten Thüringenliga-Vertreter Suhl/Goldlauter in
Runde drei ein.
Gründe für den Aufschwung im kleinsten Handballdorf
Thüringens gibt es viele. Das wohl größte Plus in dieser Saison ist wohl der
starke und ausgeglichene Kader. Abgänge gab es im Sommer nicht - im Gegenzug
fanden aber mit Matthias Koch und Kristjan Schmitt zwei spielstarke Neuzugänge
den Weg vom HSV Apolda nach Großschwabhausen. "Sie helfen uns mit ihrer
Erfahrung unglaublich weiter", betont Heinemann, der selbst eine große Aktie am
Aufwärtstrend besitzt - auch wenn er davon nichts wissen will. Mit ihm auf der
Trainerbank kehrte in Großschwabhausen wieder Ruhe ein. "Dabei wollte ich letzte
Saison wirklich aufhören", versichert Heinemann. Als die Suche nach einem
Nachfolger scheiterte, konnte und wollte er "seine" Spieler aber nicht im Stich
lassen.
Die dritte unverzichtbare Stütze des Erfolgs ist der ligaweit wohl
einzigartige Anhang. "Egal wo wir hinfahren, unsere Fans machen jede Partie für
uns zu einem Heimspiel", bedankt sich der Trainer im Namen der kompletten
Mannschaft für die treue Unterstützung.
Lautstarke Aufstiegsfantasien hört
man im Umfeld der Fortunen aber trotz des Traumstarts nicht. "Dafür sorge ich
höchstpersönlich", meint Heinmann, der in harten Trainingsstunden bewusst auf
die Euphoriebremse tritt. Schließlich sei nach sechs Spieltagen noch nichts
erreicht. "Wir wollen am Ende unter die Top 3 - bis dahin ist es noch ein weiter
Weg."
Bereits an diesem Samstag wartet in der heimischen Schulsporthalle die
nächste schwere Prüfung. Die Gäste von TU Ilmenau fanden nach einem etwas
holprigen Saisonstart zuletzt zur gewohnten Stärke zurück - die Mannschaft aus
dem Thüringer Wald ist seit drei Spielen unbesiegt. Ärgerlich aus der Sicht des
Gastgebers: Neben dem für ein Spiel gesperrten Matthias Koch fehlen diesmal
Martin Ehm, Heiko Thümmel, Lars Kühn und Robert Neumann. Dafür steht Marcel
Hänsgen wieder zur Verfügung.
Lorenz Mirsch / 27.10.11 / TA