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Fortuna behält am Ende die Nerven

Geschrieben von Maik Wichmann am .

Weimar. Für die Weimarer blieb die Erkenntnis,
dass man zu Hause, wie schon einige Male in dieser Saison, nicht die schlechtere
Mannschaft war, aber zu viele leichte Fehler im Abschluss und im
Deckungsverhalten machte.
Entscheidend für mich war auch, dass wir heute den
besseren Torhüter hatten, sagte Fortuna-Trainer Dirk Heinemann nach dem Spiel.
Hatte Jens Schröder vorige Woche in Ronneburg keine Hand an den Ball bekommen,
zeigte er am Samstagabend sein Können. Die beiden Weimarer Torhüter Albrecht und
Heß zeigten eine eher schwache Leistung.
Der HSV begann gut, führte schnell
mit 3:1, wovon sich die Gäste aber nicht beeindrucken ließen und fünf Tore in
Folge erzielten. Aber auch Weimar steckte nicht auf, kam im Laufe der ersten
Hälfte wieder auf 11:12 heran, wobei sich der Wechsel im Heim-Tor kurzzeitig
bemerkbar machte. Die Männer von Trainer Sebastian Batke taten sich aber jetzt
schon schwer, mussten hart für ihre Tore arbeiten und ließen diverse Chancen
liegen. Großschwabhausen zeigte sich abgeklärter und sicherer beim Torwurf, zog
bis zum Pausenpfiff auf 15:12 davon. Die zweite Halbzeit gehörte dann weiterhin
den Fortunen, die sich im Abschluss keine Blöße gaben und es dem HSV mit einer
starken Abwehr schwer machten. Bis auf 21:15 setzten sie sich ab, ehe Weimar
noch einmal aufwachte und sich zu einer Aufholjagd aufmachte. Die sollte auch
gelingen, weil der HSV in der Abwehr wieder besser stand man hatte auf eine
offensivere 3-2-1-Abwehr umgestellt und nur noch wenige Bälle auf das Weimarer
Tor kamen. Beim 22:24 war der Anschluss hergestellt, genauso wie wenig später
beim 24:26 (55.). Danach folgte die spannende Schlussphase, in der
Großschwabhausen versuchte, die Zeit verstreichen zu lassen. Als nur noch 20
Sekunden zu spielen waren, da schien das Unmögliche doch noch einmal möglich,
der HSV verkürzte auf 26:27. Danach gab die Fortuna den Ball aber nicht mehr
her, konnte mit Sascha Heinemanns umjubelten 26:28-Treffer den Derbysieg perfekt
machen. Die Fans der Gäste hatten das Auswärtsspiel wieder einmal zu einem
Heimspiel werden lassen und feierten ausgelassen.
Wie gut sich beide Vereine
dennoch verstehen, war auch nach der Partie zu sehen. Gemeinsam bei Bratwurst
und Bier wurde genüsslich über Handball philosophiert. Das Organisationsteam des
HSV Weimar machte es möglich, hatte man doch zur Zufriedenheit aller Anwesenden
für den letzten Heimspieltag der Saison gesorgt.


Christian Albrecht /
18.04.10 / TLZ