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Erstes 3-Punkte-Spiel dank starker 2. Hälfte für sich entschieden

Geschrieben von Maria Ackermann. Veröffentlicht in 1.Männer1314

22. Spieltag, Thüringenliga
Begegnung: SV Fortuna Großschwabhausen – SG Könitz/ Saalfeld
Samstag, 05.04.2014
Schiedsrichter: Klich/Pfefferkorn
Halbzeitstand: 11:12
Endstand: 30:25

Am heutigen Spieltag stand das erste Duell im Abstiegskampf an. Die Fortunen, derzeit Tabellenvorletzte empfingen den Tabellenletzten der SG Könitz/ Saalfeld. Nachdem die Gäste das Hinspiel für sich entscheiden konnten, hatten die GSH'ler zudem noch eine Rechnung zu begleichen. Ohne Nicky Resimius, der sich vor wenigen Wochen bei der Abteilung Handball aus zeitlichen und persönlichen Gründen abgemeldet hatte und ohne den immer noch gesperrten Kristjan Schmitt, starteten die Herren um Trainer Dirk Heinemann in die Partie.

Ein wenig aufgeregt und hektisch verloren sie im ersten Angriff den Ball und die Gegner zogen aus dem Rückraum ab. Doch Gunnar Steudel parierte. Erst in Minute 4 konnten die Gäste den ersten Treffer des Tages erzielen 0:1. Die defensive 6:0-Abwehr der Feengrotten-Städter stellte die Fortunen immer wieder vor Schwierigkeiten. Die angesagten Kombinationen erreichten nicht die gewünschte Durchschlagskraft und so war man zu spontanen Würfen gezwungen. Ein abgefälschter Wurf sorgte so für den ersten Ausgleich. Saalfeld ließ den Ball zügig, aber präzise durch die eigenen Reihen laufen und kam meist über die Außen zum Wurf. So entwickelte sich die Partie zu einem spannenden Krimi, der nichts für schwache Nerven war. Beide Teams willensstark, aber nicht immer konsequent im Abschluss, schenkten sich nichts. Dirk Heinemann legte bereits in der 15. Minute die grüne Karte, 4:5. Diese zeigte Wirkung. Sascha Heinemann zog aus dem Rückraum ab. Saalfelds Torhüter hielt. Doch Jörg Heinemann versenkte im Nachwurf. Gunnar Steudel parierte den nächsten Wurf von Rechtsaußen und Benjamin Kasch traf per Innenpfostentreffer zur ersten Führung für die Heimmannschaft, 6:5. Martin Ehm setzte per Tempogegenstoß mit seinem bereits 4. Treffer des Tages, noch einen drauf. Auf dieser 2 Tore Führung konnten sich die Fortunen aber nicht ausruhen, Denn Saalfeld blieb von der Siebenmeterlinie nervenstark, glich in der 20. Minute zum 7:7 aus und ging in Überzahl mit 7:8 von Außen in Front. Bis zum Pausentee konnte sich erneute kein Team absetzen. Gerade 100-prozentige Chancen verwerteten die Großschwabhäuser zu schlecht . Doch mit nur einem Tor Rückstand 11:12 gingen sie in die Pause.

Trainerfuchs Dirk Heinemann hatte sich erneut etwas einfallen lassen, stellte die Abwehr auf 5:1 um und versuchte das sichere Passspiel der Gäste zu stören. Doch die SG'ler blieben im Vorteil, schafften trotz mehrerer Paraden vom Fortunenschlussmann, durch Treffer von außen in Front zu bleiben. Etliche technische Fehler, und auch einige fragwürdige Schiedsrichter Unterbrechungen minderten einen sauberen Spielfluss auf Fortunenseite. Doch die sich sonst zu Diskussionen oder Frustfouls hinreisen lassenden Großschwabhäuser, konzentrierten sich auf ihr Ziel und die zwingend notwendigen 2 Punkte. In Unterzahl war erneut Gunnar Steudel zur Stelle, parierte von Außen und war beim Innenpfostentreffer von Saalfelds Rückraumschützen machtlos, 14:16, 41. Minute. Heinemann veränderte nun auch den Angriff ein wenig. Sein Sohn Sascha zog präzise ins lange Eck ab, 15:16. Nur noch ein Tor. Erneut ein Fehlwurf von Saalfelds bis jetzt so sicheren Außenschützen und dies nutzen die Fortunen. Den Gegenangriff spielen sie bis zum angezeigten Zeitspiel aus und Matthias Koch versenkte zum Ausgleich 16:15. Patrick Biesinger, bis dato geschont, sollte in der Abwehr für die nötige Ruhe und Stabilität sorgen. Doch die Schiedsrichter Pfefferkorn/ Klich schienen etwas dagegen zu haben und schickten den Abwehrchef prompt zurück auf die Bank. In Unterzahl schlossen die Fortunen zunächst zu früh ab. Doch gewannen im nächsten Angriff durch Fußspiel sofort den Ball zurück. Halt nein, Fußspiel? Dies schienen nur alle Zuschauer sowie beide Mannschaften wahr genommen zu haben. Die Schiedsrichter aber sanktionierten Sascha Heinemann, der bereits zum Konter gestartet war, aufgrund eines Ausrufs gegen den gegebenen Freiwurf. Doch fragwürdig bleibt, ob man dies in einer so ausgeglichenen und fairen Partie überhaupt bestrafen sollte. Mit kühlem Kopf und entschlossenen Willen ignorierten die Hausherren diese doppelte Bestrafung, trotzten mit fairer Abwehrleistung, schnellem Herausspritzen und belohnten sich mit 2 Tempogegenstoßtreffern, Matthias Koch 17:16 und Martin Ehm 18:16. Erneut schienen die Schiedsrichter ihre Augen und Ohren überall zu haben und verwiesen einen Großschwabhäuser Ordner, der gerade bemüht war, die eigenen Fans zu beruhigen, aus der Halle. Die Hausherren immer noch in Unterzahl setzten noch einen drauf. Kapitän Jörg Heinemann, der am heutigen Tage seinen Geburtstag feierte, beschenkte sich selbst, mit einem seiner, in der Liga selten gesehenen Rückhandtreffer, 19:16. Martin Ehm stibitze zum Leidwesen der Gäste den 3. Ball in Folge und traf zur 4-Tore-Führung 20:16. Die Tabellenletzten hatten trotz doppelter Überzahl in den letzten 9 Minuten kein Tor erzielen können. Die folgenden 5 Spielminuten versuchten sie nun zu nutzen. Doch es blieb bei dem Versuch, denn die Männer von Großschwabhausen setzten noch einen drauf und bauten den Vorsprung auf 25:19 aus. Für eine normale Abwehraktion mussten dann, erneut gleich 2 Fortunen das Feld verlassen. Diesmal traf es Matthias Koch, der sich fragte, wofür Jörg Heinemann eine Zeitstrafe erhielt. Eine nahezu identische Situation auf der Gegenseite war nicht mal einen Freiwurf wert gewesen. Nun hatten also die Saalfelder erneut den Vorteil auf ihrer Seite, konnten in Überzahl diesmal immerhin 2 Treffer erzielen. Aber auch die Fortunen schafften es, einen Werfer, Marcel Hänsgen, völlig frei vor das Tor zu positionieren und ihre Führung schmolz nur minimal, 26:21. Die letzten beiden Spielminuten versuchten die Gäste durch eine Manndeckung den Ball schneller zu erobern. Doch da die Fortunen bereits häufig genug selbst diese offensivste Abwehrvariante gespielt hatten, konnten die Könitzer ihre Niederlage nicht mehr abwenden. Stattdessen eroberte Marco Stanek einmal schnell den Ball, 29:24. Martin Ehm entführte das Spielgerät direkt nach dem Anwurf und belohnte seine sehr gute Leistung am heutigen Tage mit seinem 9. Treffer, dem 30. Tor zum 30:24. Saalfeld erzielte dann noch den Schlusstreffer 30:25. Doch so wichtig, wie diese 2 Punkte für die Fortunen waren, interessierte dieses Tor keinen mehr.

Nach einer Partie, die in der ersten Hälfte kaum ausgeglichener hätte sein können, gewinnen die Großschwabhäuser am Ende völlig verdient, dank bemerkenswerter Mannschaftsleistung vor allem in Unterzahl, dem vom Trainer geforderten Willen und dem Einsatz aller Kräfte, um dem Ziel Klassenerhalt näher zu kommen. Bereits am kommenden Freitag müssen die Fortunen zum nächsten Duell gegen einen direkten Abstiegskonkurrenten. Um 20:00 Uhr werden sie in der Erfurter Halle in der Mittelhäuser Straße 21 einem HSC Erfurt gegenüber stehen, der vergangene Woche den HSV Apolda bezwang und an diesem Spieltag mit nur 3 Toren (26:23) beim Tabellenzweiten VfB TM Mühlhausen verlor. Wenn man dort die vielen technischen Fehler der 1. Halbzeit versucht zu minimieren und die einfachen Torgelegenheiten konsequenter nutzt, können sie dort, als Mannschaft durch mannschaftliche Geschlossenheit, mit viel Willensstärke und hohem Selbstvertrauen, wie heute in den zweiten 30-Minuten gezeigt, erneut einen wichtigen Schritt für den Ligaerhalt gehen.

Für die Fortunen:

Tor: G. Steudel, R. Krumbholz, T. Leibing
Feld: M. Ehm (9/1), S. Heinemann (6), M. Koch (4), J. Heinemann (3), M. Hänsgen (3), B. Kasch (1), S. Kasch (1), P. Biesinger (1), L. Kühn (1), M. Stanek (1)

Siebenmeter: Fortuna: 1/2 SG: 4/4
Zeitstrafen: Fortuna: 6 x 2-Min. SG: 2 x 2-Min.