Drucken

Aus der Traum vom Klassenerhalt

Geschrieben von Maria Ackermann am .

Doch motiviert, kampfbereit und mutig starteten die Gäste in der Festung in Görmar ihr Ziel. Bis zur 9. Minute führten sie, 3:2. Doch Abschlussschwächen der Fortunen bestraften die Gäste. Auch die VfB-Spieler hatten heute nicht ihren besten Tag erwischt. Trotzdem gelang es ihnen, sich abzusetzen, 7:3, 19. Minute. Den 4. Fortunentreffer markierte Benjamin König, der heute sein erstes Spiel im Trikot der Großschwabhäuser bestritt. Erneut verstrichen etliche Minuten und auch Chancen wurden zu genüge liegen gelassen. Aber da auch Mühlhausen heute nicht wie eine Übermannschaft wirkte, selbst technische Fehler, Fehlpässe oder Pfosten-Pech hatte, blieb es bis kurz vor der Pause bei den 4 Toren Hintertreffen, 11:7. VfB-Spieler Christian Schmidt setzte noch einen drauf, 12:7. So trennten sich die Teams für die Pausenansprache.

Die schwere Aufgabe nicht nur den Rückstand zu schmelzen, sondern auch die Heimmannschaft im letzten Spiel unter deren Trainer Eddi Nositschka zu bezwingen, sollte die wohl schwerste Aufgabe in dieser Liga sein. Doch Heinemanns Männer kämpften und auch wenn der VfB dank deren Rückraumass Markus Bergmann zwischenzeitlich binnen 3 Minuten auf 7 Tore davon zog, 15:8. 4 Tore schmelzten sie ein, vom Punkt verkürzte Martin Ehm auf 16:13, 40'. Die Gastgeber wechselten permanent ihre Akteure, gaben allen ausreichend Spielanteile und den Großschwabhäusern gelang es leider nicht, den Ball häufig genug in die Maschen zu werfen. In der 44. Minute vergaben sie zunächst einen Tempogegenstoß und danach bereits den 3. Strafwurf der Partie. In Unterzahl tänzelte Martin Stephani die Abwehr aus, 19:14. Ehe sein Team eine Vorentscheidung herausspielte. Vom 19:15 zogen die Thomas-Müntzer-Städter auf 24:15 davon, 52. Minute. 8 Minuten für mindestens 10 Tore wären ein Wunder gewesen. Die Fortunen gaben sich nicht auf, verkürzten durch Kapitän Jörg Heinemann und Martin Ehm noch einmal auf 6 Tore, 55. Minute. Die letzten Minuten nahm man sich etliche hektische Würfe. Offensive Deckungsvarianten, die Dirk Heinemann während der gesamten Partie aufgrund der unzähligen Positions- und Akteurwechsel der Heimmannschaft ständig umstellen musste, ließen die GSH'ler häufig die Bälle erobern. Aber beim Abschluss standen neben den gut parierenden Mühlhäuser Schlussleuten Andreas Nositschka und Florian Uehling auch oder vor allem die eigenen Nerven zu häufig im Weg. Wie in den vergangenen Wochen ist die Fehlwurfquote einfach zu hoch, um Partien ausgeglichen zu gestalten. Es gewann der Thüringer Vize-Meister 2014 völlig verdient mit 26:20 gegen Großschwabhäuser, die in einzelnen Sequenzen zeigten, zu was sie fähig sind, für die aber die Aufgabe am heutigen Tag einfach zu hoch war.

Heute trat genau das ein, was auf den T-Shirts der Gastgeber steht „Eddi Team Nositschka – Zwei Mannschaften treten gegeneinander an und am Ende gewinnt der VfB“.

Die Saison beenden die Fortunen somit auf einem Abstiegsplatz und verlassen damit nach 2 Jahren das Thüringer Handball-Oberhaus. Aber keinesfalls muss sich das Dorfteam verstecken. So ziemlich jeder Handballer in Thüringen weiß nun, wo Großschwabhausen liegt, und was die Mannen von Trainer Dirk Heinemann leisten können. Viele Erfahrungen konnten sie sammeln, Glücksmomente nach Siegen genießen, sich nach Niederlagen immer wieder gemeinsam aufraffen, um für das Team zu kämpfen und die nächsten 2 Punkte nach Hause zu holen. Auf ihre Fans, die sie nach Rückschlägen wieder aufbauten, oder mit denen sie nach Erfolgen feiern konnten, konnten sie auch diese Saison wieder bauen. Nun heißt es sich erholen und sich dann kommende Saison dem Projekt Landesliga in Großschwabhausen zu widmen. Getreu dem Motto „Auf geht’s Großschwab' kämpfen und siegen.“ heißt es dann viele bekannte Gesichter und Mannschaften wieder treffen und mit Spaß, Freude, Lust, Ideen und Kampfgeist Handball spielen.

Ihr vorerst letztes Thüringenliga-Spiel bestritten folgende Fortunen:

Tor : R. Krumbholz, G. Steudel

Feld: M. Ehm (6/3), J. Heinemann (5/1), M. Koch (3), S. Kasch (2), B. König (1), M. Hänsgen (1), S. Heinemann (1), M. Stanek (1), L. Kühn, Ch. Schmidt

Siebenmeter: Fortuna: 4/8 VfB: 4/4

Zeitstrafen: Fortuna: 2 x 2-Min. VfB: 5 x 2-Min.