Drucken

Jammern auf hohem Niveau

Geschrieben von Ines Heinemann. Veröffentlicht in 1.Damen1415

Frauen Verbandsliga Staffel 1, 21. Spieltag
Samstag, 25.04.2015
Begegnung: HSV Apolda II - SG Schott Jena/ Großschwabhausen
Halbzeitstand: 5:20
Endstand: 12:40
Schiedsrichter: Kraus / Fast ( Aufbau Altenburg / HBV Jena )

 

Am vergangenen Samstag ging es für die SG Damen zum letzten Auswärtsspiel der Saison nach Apolda. Nachdem man vor zwei Wochen schon in einem Vorbereitungsspiel gegen die Thüringenligavertretung der Glockenstädter locker mithalten und sogar einen ungefährdeten Sieg verbuchen konnte, sollte nun die sehr junge und unerfahrene 2. Mannschaft zum Kononenfutter her halten. Dass sich die SG, wie schon im Hinspiel, trotz des deutlichen Endergebnisses, nicht mit Ruhm bekleckerte, sei hierbei nur am Rande erwähnt.

Zum Spiel als solches gibt es da schon weniger zu berichten. Die SG hatte wieder das Luxus-Problem zu vieler Spielerinnen, um alle auf dem Protokoll unter zu bekommen. Torhüterin Susann Weise, welche mitten in Ihren Prüfungsvorbereitungen steckt, erklärte sich bereit, Ihren Platz für die noch unerfahrene Doreen Schwarz frei zu machen. Diese lieferte in ihrer 30 minütigen Einsatzzeit ein souveränes Spiel ab und zeigte ein ums andere mal, dass man auf sie zählen kann.

Wie schon im Hinspiel, gelang es der SG nur selten durch das sonst so ansehnliche und effektive Offensivspiel zu Torerfolgen zu gelangen. Vielmehr ist es der individuellen Klasse der Spielerinnen zu verdanken, dass man bis zur Halbzeit auf einen standesgemäßen 5:20 Zwischenstand davoneilte. Auch die sonst so sichere Abwehr zeigte ein ums andere mal Schwächen auf und es war den gut aufgelegten Torhüterinnen zu verdanken, das Apolda nicht mehr aus den gebotenen Chancen machen konnte. Fast schon peinlich erschien das Umkehrspiel der SG….mit Ligaprimus und Meisterschaftsfavourit hatte das gezeigte wenig zu tun. Die Mannschaft machte einen lustlosen und unmotivierten Eindruck und nur in einigen kurzen Phasen konnte man sich aus dieser Lethargie befreien und der geneigte Zuschauer konnte dann erahnen, was für eine klasse Mannschaft da eigentlich auf der Platte steht.

Man kann jetzt natürlich fragen: „Was hat er den für ein Problem? Wenn man den Spielstand anguckt, dann hat das doch gereicht, was die Mannschaft da geleistet hat!“ Das ich auf hohem Niveau jammere, ist mir völlig klar. Doch es kann nicht unser Anspruch sein nur das Nötige zu tun, vielmehr muss ich bei der Leistungsdichte und individuellen Spielklasse einfach erwarten, das wir als Ligaprimus in jedem Spiel und gegen jeden Gegner 100 % abrufen und das nicht nur um jeden an die Wand zu spielen, sondern auch und vor allem aus Respekt dem Gegner gegenüber.

Aber genug kritisiert. In den verbleibenden 30 Minuten konnten wir einiges ausprobieren und unterschiedliche Konstellationen auf die Platte bringen. Mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg, gelangen uns immerhin einige schöne Gegenstöße und sogar ein paar gut herausgespielte Treffer. Die auf 6:0 umgestellte Abwehr aggierte wesentlich souveräner und es war einzig den Schiedsrichtern zu verdanken, das Apolda zu Torerfolgen kam. ;-)

So konnte man bis zum Ende des Spiels zumindest die angepeilte 40-Tore Marke knacken.

Besonders hervorgetan haben sich dabei beide Linksaußen, Judy Tybussek mit 5 Treffern und Lisa Günther mit 4 Treffern. Beste Werferin war Steffi Dräger mit 10 Toren.

Am Samstag, den 02.05.2015 steigt das letzte Spiel der SG in eigener Halle. Gegner ist der aktuelle Tabellendritte aus Oppurg. Oppurg muss gewinnen um den aktuellen Medaillienplatz gegen die Eisenberger Verfolger zu behaupten und die SG muss siegen um sich die Meisterschaft zu sichern. Brisanter kann ein Saisonfinale also nicht ausfallen. Will man auch hier bestehen, muss die Mannschaft ein letztes Mal noch zusammenrücken, sich auf Ihre Stärken besinnen und zusammen 60 Minuten Vollgas geben.

Tor: K. Knispel, D. Schwarz

Feld: S. Dräger (10/4), J. Aepler (7), J. Tybussek (5), S. Ritz (5/1), L. Günther (4), A. Andreß (3), M. Reichardt (2), T. Müller (2), K. Ihlenfeldt (1), D. Tessmann (1), D. Brückner, S. Kretschmer