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Als Mannschaft versagt

Geschrieben von Ines Heinemann. Veröffentlicht in 1. Damen1617

Frauen Landesliga , 17. Spieltag
Samstag, 11.03.2017
Begegnung: TSV Motor Gispersleben - SV Fortuna Großschwabhausen
Halbzeitstand: 16 : 11
Endstand: 28 : 24

Nach langer Pause und einer eher bescheidenen Vorbereitung (viele Spielerinnen krank, in der Heimat, Urlaub oder auf Arbeit) führte uns unser nächstes Spiel nach Erfurt, wo wir mit den Damen aus Gispersleben eigentlich noch ein Hühnchen zu rupfen hatten. Zu präsent waren die Schlusssekunden aus dem Hinspiel noch in mein Gedächtnis gebrannt. Zu frisch diese erste, völlig unnötige Niederlage in letzter Sekunde aus der Hinrunde. Aber am diesem Tag lief eigentlich alles gegen die Fortunen und so hatte man gegen einen souveränen Gegner nicht zu einem Moment den Hauch einer Chance.

Das Positive vorne weg: Bei Kristin Knispel scheint nach dem Spiel der Knoten endlich geplatzt zu sein. Sie konnte gegen Erfurt das bisher beste Spiel ihrer Feldlaufbahn abliefern und kompensierte so das Fehlen der verletzten Susanne Ritz vollständig. Und auch auf der anderen Halbposition, konnte Farina Fricke überzeugen. Zusammen kommen die beiden auf 17 Tore (24 gesamt) und markieren damit die einsame Spitze im Fortunen Feld. Und genau hier hört das Positive auch schon auf. Die eigentliche Stärke der Fortunen, nämlich die Abwehr, zeigte sich an diese Tag ungewöhnlich löchrig. Der Gegner hatte es phasenweise viel zu leicht in Abschlussposition zu gelangen und auch unsere beiden Torfrauen hatten gerade in der ersten Hälfte keinen guten Stand. Nicht nur bedingt durch die schlechten Sichtverhältnisse, fanden Sie überhaupt keinen Zugriff auf das Spiel und wirkten teilweise wie Statisten auf Ihrer Position. 16 Gegentore in der ersten Hälfte sprechen eine deutliche Sprache. Auch unsere Außen waren an diesem Tag ein Komplettausfall. Nicht ein einziges Tor konnten die 3 Spielerinnen beitragen und zeigten auch in der Abwehr nicht das gewohnt offensive, bissige Deckungsverhalten. Fast genauso schlimm erging es unserer Zonky am Kreis….gleich zwei völlig freie Konter landeten bei der Torfrau und dann mühte Sie sich oft vergebens am Kreis und bekam keine Anspiele. Man sah ihr die Enttäuschung über weite Strecken ins Gesicht geschrieben. Ines, die in den letzten Wochen Ihre Präsenz und Ihre Leistungsfähigkeit im Training enorm steigern konnte, vermochte es an diesem Tage noch nicht das gelernte auf die Platte zu bringen. Trotz dass Sie das Spiel von der Mitte umsichtig zu lenken versuchte, gelang es ihr nicht den Spagat zwischen Torgefahr, geduldiger Spielweise und Variabilität zu finden. Auch ihr sah man an, dass der Wille zwar da war, aber die Umsetzung einfach nicht gelingen wollte. Zu allem Überfluss verletzte sie sich dann auch noch zum Ende des Spiels und konnte so gar nicht mehr in das Spielgeschehen eingreifen. Ins kalte Wasser geworfen, musste nun Zonky die Regie übernehmen und Groppelchen ging an den Kreis. Hier zeigten sich die verborgenen Talente der angestammten Kreisspielerin und es gelangen Ihr immerhin noch 2 Tore aus der zweiten Reihe. Die letzten Minuten gehörten dann ausschließlich der Fortuna. Erfurt, die indes mit beruhigendem Vorsprung, die Zügel schleifen ließ, mühten sich nun nicht mehr groß und so konnten die Damen den Endstand noch etwas versöhnlicher gestalten. Aber auch hier blieb die Kosmetik unserer Aufbaureihe vorbehalten.

Am Ende reicht unsere Mannschaftsleistung einfach nicht aus, um die Erfurter wirklich zu ärgern. Vor allem die Faktoren Tor und Abwehr, die sonst immer solider Grundstein unseres gesamten Spiels sind, wollten einfach nicht harmonieren und funktionieren. Solche Tage gibt es, doch ärgert das Wissen darum nicht weniger. Es heißt nun, in den nächsten Wochen, die Köpfe nicht hängen zu lassen und vor allem die Trainingsbeteiligung wieder zu stärken, damit wir intensiv an den Defiziten arbeiten können. Mit etwas mehr positiver Energie und vor allem einem kameradschaftlichen Ruck innerhalb der Mannschaft, können wir Gräben überbrücken und wieder gemeinsam erfolgreich sein. Das setzt jedoch voraus, dass persönliche Empfindungen in den Hintergrund gerückt werden müssen und man gemeinsam den Spaß und die Freude nicht aus den Augen verlieren darf. Als Team gewinnen und mit erhobenem Haupt die Niederlagen wegstecken. Das ist unser Motto, denn gemeinsam rocken wir die Liga!

Gegen Gispersleben spielten :

Tor : S. Weise, D. Schwarz
Feld : K. Knispel (10), F. Fricke (7/1), S. Dräger (3), G. Lösch (2), I. Heinemann (2/2), L. Günther, A. Groppel, J. Tybussek, A. Miladin