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Mangel an Alternativen

Geschrieben von Ines Heinemann. Veröffentlicht in 1. Damen1617

19. Spieltag Landesliga Damen
Begegnung: LSV Ziegelheim – SV Fortuna
Halbzeit: 11 : 8
Endstand: 20 : 16

Letztes Wochenende ging die lange Fahrt nach Ziegelheim. Böse Erinnerungen an eine, nicht unerheblich, Klatsche schwirrten noch durch die Köpfe einiger Spielerinnen. Doch auch die Erinnerung an das Hinspiel ließen uns ein wenig Hoffnung schöpfen.

Erst im Dezember zeigten unsere Damen, gegen eben diesen Gegner, ihre beste Saisonleistung und fegten die Ziegelheimerinnen mit 36:18 aus eigener Halle. Doch die Voraussetzungen konnten diesmal nicht unterschiedlicher sein. Im Hinspiel musste noch abgewogen werden, wer alles einen begehrten Platz auf dem Spielprotokoll bekommt. Im Rückspiel konnten wir froh sein eine Mannschaft voll zu bekommen und hatten auch noch mit angeschlagener Personalie zu kämpfen.

Das Spiel als solches ist schnell beschrieben. Auf beiden Seiten dominierten die Abwehrreihen das Spielgeschehen (Böse Zungen könnten auch behaupten, dass es am Unvermögen des jeweiligen Angriffs lag). So gelang beiden Mannschaften vor allem durch Einzelaktionen der Torerfolg. Wirkliche Spielfreude kam auf beiden Seiten nur selten auf. Unsere Abwehr zeigte eigentlich nur in Unterzahl ihr wahres Potenzial. Hier verschoben alle Spielerinnen vorbildlich im Verbund und traten aktiv auf die Gegenspieler heraus und fügten sich sogleich wieder in die Einheit. Der Beweis dieser vorbildlichen Leistung in Unterzahl ist der Fakt, dass man im gesamten Spiel nur ein Gegentor kassierte. Seltsamerweise war von diesem Verhalten bei voller Mannschaft nicht mehr viel zu sehen. Ziegelheims Spielerinnen konnten im 9 Meter-Raum fast ungestört agieren, während unsere Damen entweder zuschauten oder am Ende zu spät zupackten. Es ist dann unseren gut aufgelegten Torfrauen zu verdanken, dass schlimmeres verhindert wurde. Besonders Susi konnte Ihr Formtief abschütteln und zeigte eine wirklich gute Leistung im Kasten.

Doch, wie schon in den letzten Partien, sollte nicht die Abwehr der Krux im Spiel der Fortunen sein, sondern die schlechte Chancenverwertung und die Fehleranfälligkeit im Angriff. Auch wenn das Spielgerät ungewohnt klebrig war, mangelte es nicht an Chancen und Möglichkeiten. Gerade 100%ige Gelegenheiten wurden ausgelassen und taten umso mehr weh. Ziegelheim zeigte über weite Strecken Schwächen, doch waren unsere Damen nicht in der Lage diese zu nutzen. Es blieb wieder einmal unserer Kristin vorbehalten, als einzige eine gute Angriffsleistung abzurufen. Der Rest des Teams haderte allzu oft mit dem Ball, dem eigenen Unvermögen oder den Mitspielern. Positive Momente blieben Mangelware, trotz dass ab und an die eigentliche Klasse aufblitzte. So gelangen teils schöne Tore nach einfachen Stoßbewegungen und auch ansehnliche Spielzüge konnten umgesetzt werden. Leider fehlte es an Kreativität und Variabilität und so konnten sich die Gegner nach und nach auf unser Angriffsspiel einstellen. Hoch anrechnen muss man den Damen den Kampfgeist und die Moral. Wieder einmal, gaben alle Spieler bis zur letzten Minuten alles. Doch vor allem die personelle Situation und der damit einhergehende Mangel an Alternativen, auf fast allen Positionen, führten zum letztendlichen Resultat von 20:16 Toren.

Drei schwere Spiele stehen nun noch aus und die Personalie verspricht nur bedingt Besserung. Es bleibt abzuwarten, ob es der Mannschaft gelingt, sich aus dem Negativtrend der letzten Wochen zu befreien. Zu knapp ist die Zeit um grundlegende Neuerungen einzustudieren und dann im Spiel erfolgreich einzusetzen. Vielmehr müssen die Damen durch mannschaftliche Geschlossenheit und Teamgeist wieder zu alten Tugenden zurückfinden. Nur gemeinsam können wir die verbleibenden Prüfungen bestehen und die Saison mit weiteren Erfolgserlebnissen abschließen.

FürFortunaspielten:                                                                                                                                                                   

Tor: S. Weise, D. Weber

Feld: K. Knispel (8/2), S. Dräger (2), Ch. Fuest (2), G. Lösch (1), J. Tybusek (1), D. Brückner (1), I. Heinemann (1)